
Die Lichter der Straßen erhellen die Gehsteige, die Schaufenster.
Doch erhellen sie uns? Sehen wir den müden Mann am Straßenrand, die erschöpfte Frau mit Kindern und allzu vielen Einkaufstaschen?
Sehen wir das Strahlen in den Augen von Kindern, die hastig zum nächsten Geschäft gezerrt werden?
Bereiten wir uns selbst gebührend auf das kommende Fest vor?
Oder folgen wir nur einem vorgegebenen Plan, einer Erwartung, vielleicht den Erwartungen von anderen?
Ein anderes Sehen
Wie wäre es mit einem anderen, einem neuen Sehen?
Wir sehen viele verschiedene Dinge und Personen in diesen Tagen. Doch nehmen wir uns wirklich die Zeit sie richtig zu betrachten; sie wirklich in ihrer Eigenheit und Besonderheit zu empfinden?
Vielleicht hilft eine grundlegende Entscheidung, die wir für uns treffen können: Weniger ist mehr.
Entscheiden wir uns bewusst dafür weniger zu sehen, dafür aber intensiver, direkter, ja, wahrhaftiger.
Betrachten wir einen Gegenstand etwas länger, mehr als nur ein paar flüchtige Sekunden.
Nehmen wir uns die Zeit mit einer Person wirklich zu sprechen, persönlich, Aug in Aug. Geben wir dieser Person das Gefühl, dass dieser Moment des Austausches wirklich wichtig ist, wir wirklich zuhören, wir wirklich nun hier in diesem Moment ganz bei der Aussprache, bei der Diskussion, beim Gegenüber sind.
Füllen wir die Krippe unserer Diskussion wirklich mit Sinn gebenden Inhalten, mit Stroh, das wärmt und Brennstoff zugleich ist.
Ein anderes Feiern
Weihnachten ist das Fest der Geburt von Jesus, Gottes Sohn.
Die Vor-Weihnachtszeit, der Advent, die Zeit vor der Ankunft des Herrn, gibt uns die Möglichkeit uns darauf vorzubereiten und verschiedene Aspekte dieses Ereignisses zu betrachten – nebst den Vorbereitungen unserer verschiedenen Weihnachtsfeiern.
Vielleicht können wir in diesem Jahr diese Ankunft etwas anders feiern, bewusster, direkter, mehr bezogen auf den Inhalt der Geschehnisse vor mehr als zwei tausend Jahren.
Die Ankunft des Herrn wurde von einem Engel verkündet, Erzengel Gabriel.
Die Geburt des Herrn wurde von Scharen von Engeln begleitet.
Engel sind ein integraler Bestandteil dieses Ereignisses, des Festes, das wir in wenigen Tagen feiern werden. Zuhause, bei Freunden, im Familienverband, oder – hoffentlich nur wenige – ganz alleine.
Wie wäre es, wenn wir selbst zu einem Engel für Andere werden!
Wir selbst ein Engel für unser Gegenüber sind, wir selbst ein Engel mit einem Lächeln sind, in der Masse der hastenden Shopper.
Wie wäre es, wenn wir dem Glanz der Engelscharen, die kommen werden, unseren eigenen individuellen Glanz beifügen!
Versuchen wir es einfach!
Helfen wir dem müden Mann am Straßenrand, oder der Frau beim Tragen ihrer Taschen.
Lassen wir unsere Kinder den Anblick all der Licht doch länger genießen.
Erlauben wir den grellen Lichtern unserer Stadt nicht nur die Straßen und Geschäfte zu erhellen, sondern auch unsere Herzen zu erwärmen.
Werden wir selbst zu Engeln der Vor-Weihnachstzeit!